herausforderungen in der architektur
(Katharina Tielsch, Fakultät für Architektur und Raumplanung, TU Wien)
„Architektur gestaltet Raum, der wiederum ein Welterkenntnis- und Weltbeschreibungssystem sowie Weltvermittlungs- und Weltgestaltungssystem ist“, formuliert Alexander Gosztonyi in „Der Raum, Geschichte seiner Probleme in Philosophie und Wissenschaften“, 1976.
Das angeführte Zitat beschreibt die gesellschaftliche Verantwortung, die seit jeher in der Arbeit von Architekt_innen lag und nach wie vor liegt. Mit der Gestaltung des Lebensraums von Menschen wird auch deren Handlungsspielraum bereitgestellt und damit die Gesellschaft geformt. Dabei ist die Architektur immer eine kulturelle Disziplin.
Technische und wissenschaftliche Erkenntnisse und Errungenschaften prägen und verändern die Gesellschaft. Einerseits tragen sie zur Vereinfachung, Verlängerung und Erleichterung des Lebens bei, gleichzeitig beschleunigen sie auch, sie können verunsichern, Orientierungslosigkeit herbeiführen und unsere Umwelt schädigen.
Die allgegenwärtigen Schlagworte, unter denen der gesellschaftliche Wandel subsummiert werden kann und mit denen wir uns heute und in Zukunft konfrontiert sehen, sind Digitalisierung, Globalisierung, Klimawandel, demografischer Wandel, Anspruch auf Inklusion, Diversität und Vielfalt.
So wie angesichts des Klimawandels und der Ressourcenknappheit die Ökologie im Bau-
sektor an Gewicht gewinnt, so wächst auch die soziale Verantwortung von ArchitektInnen. So könnte postuliert werden, nicht mehr für, sondern mit den NutzerInnen zu planen.
Eine soziale und partizipative Architektur wiederum verändert die Rolle des Architekten und damit sein Betätigungsfeld – er wird vom Auftragnehmer oder Organisator der Bauherren zu jemandem, der soziale Prozesse initiiert und begleitet. Die neuen Aufgaben und Tätigkeitsbereiche erfordern interdisziplinäre Netzwerke, die wiederum den Dialog suchen. Innerhalb des Prozesses der gesellschaftlichen Veränderungen wandelt sich auch das Berufsfeld Architektur und das Fachgebiet der Architektur.
Um diese Randbedingungen und Zukunftsperspektiven geht es in dem Beitrag auf www.oiav.at. Wie sieht die globalisierte Rolle der Architektur künftig aus? Was bedeutet der Dialog in der neuen Führung der Fachgruppe Architektur durch zwei Personen, Architektin Dipl.-Ing. Dr. Katharina Tielsch, TU Wien, und Architekt Dipl.-Ing. Martin Aichholzer, FH Campus Wien?
Ziel der Fachgruppe Architektur und Planung ist es, Möglichkeiten für Vernetzung zu bieten und Wissens- und Informationsaustausch zu ermöglichen – für Alt und für Jung. Dabei sollen Dialoge entflammen, die auf das unmittelbare Handeln abzielen. Es gilt, von Best Practice Beispielen unmittelbar zu lernen und aktiv in eigenen Projekten die neuen Strategien umzusetzen.
Wir beginnen bei den Studierenden:
Im außerinstitutionellen Kontext sollen sich Netzwerke bilden, zunächst unter den Studierenden der TU-Wien und der Fachhochschule Campus Wien, in weiterer Folge auch mit den Studierenden der Angewandten und der Akademie.
Der gesamte Artikel erschien in der 165 Ausgabe der “Österreichischen Ingenieur- und Architektenzeitschrift” des OIAV. Hier geht es zum Download.